ANTHROPO.10: NESSUN DORMA

Der Roboter Arka, der Todesarien liebt, und der Putzroboter Putzini sind die beiden Hauptfiguren des ungewöhnlichen Musiktheaterstücks NESSUN DORMA. Wie es sich für einen dramatischen Opernstoff gehört, sehen wir die beiden Roboter auf der Bühne lieben und leiden. Sie diskutieren über Imitation und Authentizität in der Kunst, über Liebe und Verrat und befragen eindringlich ihre eigene Existenz. Als ihre Beziehung in die Brüche geht, lernt Putzini auf Basis komplexer Algorithmen und neuronaler Netzwerke, eine eigene Todesarie zu komponieren. Aber kann ein Roboter überhaupt Todessehnsucht haben? Die Interaktion der beiden künstlichen Lebewesen verbindet auf humorvolle und rührende Art emotionsphilosophisches Nachdenken und digitale Wissenschaft mit der von menschlichen Gefühlen erzählenden Oper.

Das Thema Liebe kommt seit jeher in menschlichen Erzählungen als Motiv vor, um Menschlichkeit zu bewahren und Gräben zu überwinden: von Romeo und Julia bis Wall-E. Wenn Computer in der Zukunft Kunst produzieren werden, die der menschlichen ebenbürtig ist, und uns außerdem das Gefühl von Freundschaft und Zuneigung geben werden, können und wollen wir für unsere Geschichte Figuren in Roboterkörpern erfinden, denen wir auch Liebe und Liebeskummer zutrauen – und die Fähigkeit, Schmerz in Kunst zu verwandeln. Für diese traurige Liebesgeschichte lässt das Künstler*innen-Team die Roboter tanzen, flirten, die Bühne verwüsten; lässt sie über Gefühle und Kunst diskutieren, sprechen, als Liebende und liebevoll gestaltete Charaktere.