WERKSTATT: CYANKALI
KORNELIUS FRIZ (LEIPZIG)
NACH FRIEDRICH WOLF
"Werde nicht schwanger, sagten sie vorher. Das hättest du dir früher überlegen müssen, hieß es danach. Jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal eine Schwangerschaft abgebrochen. Mit meiner Entscheidung war ich trotzdem alleine."
Cyankali tötet. Es tötet die arbeitslose H. und ihren ungeborenen Embryo. Als das Stück des Arztes und Dramatikers Friedrich Wolf 1929 in Berlin uraufgeführt wurde, löste es einen Aufschrei gegen §218 aus. Aber vergebens: Bis heute gilt der Abbruch einer Schwangerschaft in Deutschland als Straftat.
Das Tabu wird immer größer, je schwerer es ungewollt Schwangeren gemacht wird, sich für oder gegen ein Kind zu entscheiden. CYANKALI ist eine waghalsige Fahrt durch die Abgründe repressiver Strukturen, Selbstvorwürfe und Vorurteile. Frauen verschiedener Generationen machen das Publikum zu Zeug*innen ihrer eigenen, bislang ungehörten Geschichten.
»...durch den Schutt hindurch die Welt verändern, das ist unser Ziel, hierzu schreiben wir ›Rinnsteinstücke‹« – Friedrich Wolf
Eine Produktion von Kornelius Friz in Zusammenarbeit mit Werkstattmacher e.V. und LOFFT – DAS THEATER. Gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. Diese Steuermittel werden auf Grundlage von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt.
REGIE+BÜHNE Kornelius Friz
MIT Frank Blumentritt, Sabine Brückner, Anne Kerlin, Mia Müller, Paula Schlagbauer
SOUNDDESIGN Adrian Ciesielski
VIDEO Johanna Baschke, Philipp Müller
TON Christoph Möller
KOSTÜM Paula Fischer
FOTO Johanna Baschke