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ÜBERLEBEN IN UMBRUCHZEITEN

Göschel, Kirschstein, Lingnau

BIOGRAPHISCHE ESSAYS ZU HERBERT IHERING
LEIPZIG LIEST | EDITION VOSS

„Herbert Ihering war kein homo politicus. Politisches Gespür ging ihm ab – einzig wichtig war Theater, und das war entweder gute oder schlechte Kunst.“
Der Kritiker Herbert Ihering (1888-1977) hat in den 1920er Jahren ein Theatertalent etabliert: Bertolt Brecht. Doch seine Biographie hat mehr zu erzählen. Schon ein Blick auf die Lebensdaten des einst einflussreichsten Kritikers Deutschlands, zeigt, dass sich Leben und Geschichte eng verbinden. In Iherings Biographie bedingen sich Kritik und Umbruchzeiten, sein Schreiben ist immer Reaktion auf Veränderungen und Wunsch nach Veränderung. Daher ist auch der Duktus der Essays dynamisch gehalten: dem vorgefundenen Material angemessen, ohne ein abschließendes Urteil zu fällen. Mal erscheint Ihering als prägende Gestalt, mal zeigt sich, dass er von historischen Ereignissen überrollt wird. Iherings Umfeld ist bislang unbeleuchtet, sogar unbenannt. Dabei lassen gerade diese Umstände die  Umbrüche deutlicher hervortreten. „Für Ihering wird es höchste Zeit.“, meint Altkritiker Günther Rühle, „Herbert Ihering hat wohl eine der deutschesten Biographien des 20. Jahrhunderts. Durch sein ambivalentes, ganz dem Theater verpflichtetes Leben geriet er immer wieder in merkwürdige, aber typische Situationen, sodass sich der mäandernde Verlauf der deutschen Geschichte in seiner Biographie niederschlägt.“ Die Lesung der drei Autoren, wird von Klaviermusik der 1920er Jahre begleitet.

SEBASTIAN GÖSCHEL, CORINNA KIRSCHSTEIN, FEE ISABELLE LINGNAU Überleben in Umbruchzeiten. Biographische Essays zu Herbert Ihering. Edition Voss.  

Vergangene Termine

18.03.2012
Sonntag, 12:00 Uhr
LOFFT – DAS THEATER, Saal