LOFFT – DAS THEATER WÄHLT KÜNSTLER*INNEN IM ARTIST DEVELOPMENT PROGRAMME 2022 – 2023 AUS
Seit 2016 ist das Artist Development Programme eine Ergänzung im Programm von LOFFT – DAS THEATER. Mit diesem besonderen Format möchten wir gezielt Leipziger Künstler*innen in ihrer Entwicklung über einen Zeitraum von zwei Jahren und über einzelne Projekte hinaus fördern. In beratender Funktion unterstützen wir sie in technischen, künstlerischen und organisatorischen Belangen. Außerdem stellen wir ihnen unsere Infrastruktur und Ressourcen für Proben und Aufführungen zur Verfügung und helfen bei der Vernetzung mit anderen nationalen und internationalen Akteur*innen der Tanz- und Theaterszene.
Zu den drei ausgewählten Künstler*innen für den Zeitraum 2022 – 2023 gehören:
Julia Berger
Die 27-jährige Theatermacherin schafft Bühnenperformances an der Schnittstelle von Zeitgenössischem Zirkus und Theater. In ihren Arbeiten hinterfragt sie geformte Bilder von Leistung und Konkurrenz und untersucht aus feministischer Perspektive die Bedeutung von Empathie und (Selbst-)Verantwortung. Sie erforscht die erzählerischen Potentiale von Zirkusdisziplinen. Bis 2021 studierte sie Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Julia Bergers Arbeiten sind ein disziplinärer Mix aus Live Art, Tanz, Zirkus und Sprechtheater.
Eva Hintermaier & Simon Kalus
Eva Hintermaier und Simon Kalus arbeiten als interdisziplinäres Team an der Schnittstelle von Performance, Literatur und Installation. Ihr Interesse gilt Mensch-Natur-Beziehungen und den Verflechtungen von Naturwissenschaft und Kunst, von biologischen mit ästhetischen Vorgängen.
2021 zeigten sie im Rahmen von KATAPULT – Performance Plattform Leipzig, einer Kooperation zwischen LOFFT – DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels und der Residenz des Schauspiel Leipzig, ihre performative Audioinstallation THE GARDEN im LOFFT.
Simon Kalus ist freier Autor und Lektor in Leipzig. Er studierte u.a. Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte Kurzprosa und Textmontagen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Außerdem erarbeitet er Lesungen und Hörstücke fürs Radio, Text-Sound-Performances und interdisziplinäre Text/Bild-Arbeiten.
Eva Hintermaier entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, in Einzelarbeiten sowie in theaterpädagogischen Projekten Theater-Performances sowie Raum- und Videoinstallationen.
Studio Urbanistan
STUDIO URBANISTAN ist ein Label für performative Zwischenfälle im urbanen Raum und steht für die gemeinsamen Arbeiten von Clara Minckwitz und Julia Lehmann. An der Schnittstelle von gebauten Realitäten und verborgenen Themen kreiert STUDIO URBANISTAN seit 2014 neue Erfahrungs- und Begegnungsräume zwischen Alltag und Fiktion, die die Regeln und Konventionen umkämpfter Gebiete im urbanen Raum außer Kraft setzen. Dessen individuellen Geschichten und persönlichen Stimmen sind integraler Bestandteil der Projekte, die mit Performenden und/oder der lokalen Bevölkerung realisiert werden. STUDIO URBANISTAN arbeitet mit den Mitteln der Recherche und Beobachtung: als Jägerinnen verlorener Schätze, als Peephole-Spioninnen der Gegenwart oder als akribisch, wissenschaftliche Sammlerinnen des urbanen Mülls. Auf der Suche nach den utopischen Momenten des gewöhnlichen Lebens werden die Ergebnisse zur dokumentarischen Grundlage ihrer spielerischen Experimente, deren Formate irgendwo zwischen Audiotour, Site-Specific-Performance und Recherchetheater changieren. 2021 zeigten sie ihre begehbare Installation NEXT DOOR zum Thema Sexarbeit in Kooperation mit LOFFT – DAS THEATER, die im April 2022 wiederaufgenommen wird.
FOTOS COLLAGE Eva Hintermaier (links) | Uwe Ernst (oben rechts) | STUDIO URBANISTAN (unten rechts) COLLAGE Audrey Schnell