JERK
Gisèle Vienne
„Tonstörung“ – Ein junger, sympathischer Mann legt seine Handpuppen zurecht und bereitet das Spiel vor. Und dann nimmt er die Zuschauer mit auf eine Fahrt des Grauens: Seine Puppen erzählen von brutalen, sexuell motivierten Morden.
„Jerk“ basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Dennis Cooper, geboren 1953 in Kalifornien. Diese erzählt von einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1993: Ein Jugendlicher, David Brooks, wurde Mithelfer des texanischen Serienmörders Dean Corll. Dieser tötete in den 1970er Jahren 27 Jungen. Die Bühne wird zum Gefängnis, in dem David Brooks seine Strafe verbüßt. Was unsagbar, unfassbar, schrecklich ist, macht das Puppenspiel vorstellbar, sichtbar und schockierend realistisch.
Gisèle Vienne wurde 1976 in Charleville-Mézières, nahe der belgischen Grenze geboren. Sie ist halb französischer, halb österreichischer Abstammung und lebt in Grenoble und Paris. Nach ihrem Philosophiestudium absolvierte sie 1996-99 eine Ausbildung zur Puppenspielerin. Seit 2004 hat sie zunehmend Erfolg als Regisseurin, Choreografin, Performerin und bildende Künstlerin. Jonathan Capdevielle, 1976 in Tarbes geboren, wirkte seit 2000 in allen Stücken von Gisèle Vienne. „Jerk“ ist eins der meist gespielten Solostücke der letzten Jahre in Europa.
In englischer Sprache mit deutscher Übertitelung.
Im Anschluss an beide Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch statt.
KONZEPTION UND INSZENIERUNG Gisèle Vienne unter Mitwirkung von Jonathan Capdevielle
TEXT UND DRAMATURGIE Dennis Cooper MUSIK Peter Rehberg, Corrupted (El Mundo frio)
STIMMEN (eingespielt): Dennis Cooper, Paul P
PUPPEN Gisèle Vienne, Dorothéa Vienne Pollak
KOSTÜME Dorothéa Vienne Pollak, Marino Marchand, Babeth Martin
LICHTDESIGN Patrick Riou
DARSTELLER Jonathan Capdevielle