Werkstatt Spezial CORPUS MILITARIS
Christian Weiß / Verena Wilhelm
Licht, das einen Körper abtastet, den Raum scannt - nach Leben durchsucht, auf Schäden durchleuchtet. Eine Person, mit zu weißer Haut um noch menschlich zu sein, deren rote Kleidung daran erinnert, wie verletzlich der Mensch ist und dass unter dieser kalten Oberfläche Blut zirkuliert. Die Bewegungen wirken getrieben, ferngesteuert, emotionslos korrekt. Eine zweite Person in der Dunkelheit getarnt, die nur kurz ins Licht tritt, Schweißtropfen auf dem weißen Gesicht. Die Musik dröhnt. Plötzlich Stille. Was bleibt ist das Atmen.
CORPUS MILITARIS nähert sich über die Abstraktheit einem Thema, von dem man immer und überall konkrete Bilder sieht und gelernt hat, sich von ihnen abzugrenzen, sie nicht an sich heranzulassen. Christian Weiß und Verena Wilhelm brechen diese Grenze auf, verwirren und berühren mit gemäldeartiger Ästhetik und stringentem Formwillen und schaffen bewusst Freiräume, um dem Betrachter einen persönlichen Zugang zu ermöglichen. Sie lenken unser Bewusstsein immer wieder zurück auf das Individuum, den verletzbaren Körper im Kampf und schaffen einen vielschichtigen Abend, der noch einige Zeit im Gedächtnis bleibt und nachwirkt.
Bereits im April und Mai wurde ein Teil der Trilogie Corpus Militaris in der Werkstatt produziert.
Eine Produktion von mehrsicht in Zusammenarbeit mit Werkstattmacher e.V. und LOFFT – DAS THEATER. Gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Stiftung Niedersachsen und der Stadt Braunschweig - Kulturinstitut. Mit freundlicher Unterstützung von KRYOLAN - Professional Makeup.
VON + MIT Christian Weiß + Verena Wilhelm
CHOREOGRAFIE Verena Wilhelm
KLANGBILDKOMPOSITION Peter M. Glantz, u.a.
BÜHNE + VIDEO + LICHT Christian Weiß
DRAMATURGISCHE MITARBEIT Marie-Luise Krüger
KOSTÜM Petra Heidrich
FOTO Michael Papendieck
WERKSTATTMACHERINNEN Alexandra Hennig + Anne-Cathrin Lessel