PASKUDNIK
TUBI MALCHARZIK & TEAM (WIEN/HANNOVER/LEIPZIG)
Zwischen dem Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und der Oberfläche einer Dating-App berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, Antislawismus und deutsch-polnischer Erinnerungskultur.
Tubi Malcharzik & Team begeben sich mit PASKUDNIK auf die Suche nach einer Lücke im Familiengedächtnis, dem Wort, das oft die Lippen des Großvaters verließ, um das Enkelkind zu rufen. Eine eindeutige Übersetzung des Wortes PASKUDNIK gibt es nicht ...
PASKUDNIK ist eine postmigrantische Drag-Persona, die beim Crossing – beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Polen, zwischen Vergangenheit und Zukunft – verloren gegangen ist. In der Erinnerung bewegt sich das Wort PASKUDNIK zwischen Esstisch, Fußballmatch, Parasit und Ekel. Was der Begriff genau bedeutet, bleibt unklar. Mit der Performance wirft Tubi Malcharzik einen queeren Blick auf die eigene, deutschpolnische Familiengeschichte und begibt sich auf die Suche nach diesem vertrauten, aber unentschlüsselten Loch im kollektiven Familiengedächtnis.
Einhundert Jahre nach der Volksabstimmung in der Grenzregion Oberschlesien, fünfzig Jahre nach dem Kniefall Willy Brandts in Warschau und nachdem die Familie im Grenzdurchgangslager Friedland in der Bundesrepublik Deutschland ankam, nimmt Tubi Malcharzik das Wort PASKUDNIK zum Ausgangspunkt, um gemeinsam mit einem interdisziplinären Team deutsch-polnische Migrationsgeschichte rückwärts aufzurollen. Durch immersive Soundflächen, Erzählteppiche und Imagination öffnen sie einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum. Sie laden das Publikum an den Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und auf die Oberfläche einer Dating-App ein, bis diese Orte sich für die Dauer eines Songs verbinden. Anhand von einem roten Samtkleid, Mythen zu hohen Wangenknochen sowie Songs von t.A.T.u. und Peter Alexander berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, Queerness und Antislawismus, sowie polnisch-deutscher Erinnerungskultur.
Ab 16 Jahren.
Überwiegend in deutscher Lautsprache mit polnischen Übertiteln.
Am Freitag, den 13. Dezember findet um 19:15 Uhr das FILMSCREENING: FILIPKA – über Aktivist*in und Drag-Künstler*in Filipka Rutkowska – statt.
Nach der Vorstellung am 13. Dezember findet ein NACHGESPRÄCH ZU VORSTELLUNG UND FILM mit Filipka Rutkowska, Tubi Malcharzik und Paweł Matusz im LOFFT-Foyer statt.
Ein Projekt von Tubi Malcharzik & Team, produziert von Die Soziale Fiktion, in Koproduktion mit NFT - Netzwerk Freier Theater, LOFFT – DAS THEATER, Schwankhalle Bremen und brut Wien. Das NFT wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms »Verbindungen fördern« des Bundesverbands Freie Darstellende Künste. Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen, den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Stadt Leipzig – Kulturamt. Die Adaption und Premiere in Österreich wird gefördert von der Stadt Wien Kultur.
KONZEPT + PERFORMANCE Tubi Malcharzik
DRAMATURGIE Isabelle Edi
MUSIK + SOUND Luyu Zou, (mohammad) adika rahman
KOSTÜM Anna Schall
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT + ÜBERTITEL Julia Kostka, Natalie Pielok (Grupa Mauczka)
PRODUKTIONSLEITUNG + KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Marten Flegel aka Marty Damour
LICHTDESIGN Josephine Mielke
POLNISCHE ÜBERSETZUNG Agnieszka Kozłowska
ENGLISCHE ÜBERSETZUNG Desz Debreceni
BÜHNENBILD MITARBEIT Amelie Sabbagh
BERATUNG Marie-Christin Rissinger
DANKE AN Zuzanna Zając, Paweł Świerczek, LaQuèfa, Magdalene Gööck, Paweł Matusz
FOTO Christine Miess (1, 3, 4), Tubi Malcharzik (2)
Preise
- Premiere Regulär: 16,— €
- Premiere Ermäßigt: 11,— €
- Premiere Leipzig-Pass: 8,— €
- Soli-Preis: 20,— €
- Regulär: 13,— €
- Ermäßigt: 9,— €
- Leipzig-Pass: 6,50 €